verGEBENs

VERLÄNGERT bis zum 23.01.2022

 

02.12.2021 – 23.01.2022 

geöffnet: samstags, sonntags, montags und dienstags jeweils von 18-21 uhr

gesschlossen: 25.und 26.12.2021 und 01.01.2022

 

- 2G

- max 10 besucher*innen

- wir müssen eure kontaktdaten aufnehmen

- 1,5 m abstand zueinander 

- mund nase schutz muss getragen werden 

 

online auf https://www.facebook.com/xponart sowie auf instagram xponartgallery


verGEBENs
gedenken / verarbeiten / abschliessen - für nichts und wieder nichts _ entschuldigen _ erfolglos freisprechen _ fruchtlos aushändigen _ ergebnislos lossprechen _ sisyphos die hand reichen oder ihm ewig nachsehen _ perfektion / abstraktion wo sind die grenzen des möglichen des zu erstrebenden ::: weitermachen / losmachen oder in den sack hauen auf jedenfall etwas aushändigen

teilnehmende künstler*innen:

alexandru m budes, almut e. broër,
anton schön + alexander endrullat,
bojana fuzinato, dirk brüggemann,
st kambor-wiesenberg, lars röper,
michael schwarze, michaela schwarz


laufzeit:                    
donnerstag, 02.12.2021 bis sonntag, 16.01.2022

öffnungszeiten:        
samstags, sonntags, montags und dienstags jeweils von 18-21 uhr

finissage:              
sonntag, 16.01. von 11-16 uhr

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corona-schutzmaßnahmen :::

- 2G

- max 14 besucher*innen

- wir müssen eure kontaktdaten aufnehmen

- 1,5 m abstand zueinander 

- mund nase schutz muss getragen werden 

- es gibt keinen ausschank und auch kein wc

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weiteres auf https://www.facebook.com/xponart sowie auf instagram xponartgallery

 

Es wird nicht einfach.
Der Titel hat es vielleicht provoziert, aber dies ist keine Ausstellung, durch die man beschwingt durchläuft. Aber auch keine, die man dystopisch verlässt. In knapp fünfzig Einreichungen verdichteten sich gesellschaftliche Themenfelder, die wir in neun Positionen miteinander räumlich und inhaltlich in Bezug stellen. Malerei, Zeichnung, Projektion, Textil, Installation, Objekt, Fotografie, Video, Multimedia laden zur Auseinandersetzung ein und freuen sich auf Ihren Besuch.
Wir werden sehen, in welcher Form. Bei Drucklegung war das noch nicht entschieden.

Lässt sich überhaupt eine klare Situationsbeschreibung abgeben? Kann man, in dem Motiv „Weite Welt“, unter dem hypnotischen Blick einer Sphynx-Katze? Wird das Denkmal darin bereits demontiert oder nur noch notdürftig stabilisiert? Werden proaktiv bereits oberflächliche „Schönheitskorrekturen“ an einem drohenden Gewitter vorgenommen? Bei den Elementen in den Arbeiten von Dirk Brüggemann handelt es sich sowohl um reale Motive als auch um historische Dokumente, Zitate aus der Malerei, Literatur, Philosophie, Propaganda und Religion. Diese Augenblicke werden isolierter Intensität in mehrschichtigen, flüchtigen, transparent zerfließenden Farben in fiktiven Situationen collageartig kombiniert. Jenseits ihres eigentlichen Kontexts stehen schließlich vermeintlich eindeutige Bildaussagen frei in neuem Bezug zueinander und ursprünglich klare Aussagen werden aufgehoben. Diese Rekombination erzeugt eine schwermütige Leichtigkeit, die den Betrachter über ihre abgründige Situationskomik verstört reagieren lässt.

Erst wenn es bei den zunächst gefällig und ästhetisch wirkenden Arbeiten von Almut E. Broër aus der Serie „ver - aus - graben 1942“ gelingt, sich auch auf hintergründig Gesehenes einzulassen, gelangt der Betrachter zur eigentlichen Frage und bezieht den Titel mit ein. Im Zusammenhang mit dem Material auf schwarzem Papier weist beides auf Morbides, Vergrabenes und somit auf Aufgegrabenes hin. Die Arbeiten sind der Versuch einer würdigen Erinnerung an die 1942 durch die „Aktion Reinhard“ systematisch ermordeten Juden und Roma.

180 Tage projizierte ST Kambor-Wiesenberg den „Artikel Eins“ des Grundgesetzes auf die Giebelseite des Hauses Königsstraße 8 in Richtung Nobistor auf dem Hamburger Kiez, wenige Meter von der Reeperbahn. 10 Meter hoch, 9 Meter breit. Jeden Tag von Sonnenuntergang bis 2:15 Uhr morgens. Es gab keine Reaktion darauf. Nicht einmal eine Beschwerde.

„Können wir uns der Grenze zwischen privaten und öffentlichen Aktivitäten in unserem Leben bewusst sein? Ist das schwieriger, wenn das Subjekt derjenige ist, der schafft? Hat meine Großmutter beim Weben in ihrem Zimmer jemals gedacht, dass ihr Leben durch die Herstellung dieses Stücks Stoff auf dem Webstuhl von einem privaten in ein öffentliches Leben verwandeln würde (das für sie zu dieser Zeit unzugänglich war)?“ fragt Bojana Fuzinato mit ihrer soft sculture „PRIVATE and/or PUBLIC“.

Eine Zeitschaltuhr bringt einen Eisblock für unterschiedlich lange Zeiträume zum Tauen. Einen Eisblock mit Gestalten darin: „Hey, wir sind auch noch da!“ Hoffnung, immer wieder aufs Neue. Dann wieder Frost. Eine Installation von Lars Röper.

Inwieweit beeinflusst das autobiografische Gedächtnis die Wahrnehmung von Bildern? Und wie kann das Erinnerungsvermögen die Vergegenwärtigung von Bildern manipulieren? Mit diesen Fragestellungen beschäftigt sich Michael Schwarze in seiner Arbeit „Family Karma“. Eine intensive Auseinandersetzung mit Erinnerungen und der Einsatz von Cut-Up-Techniken sind dabei die Grundlage für seine fragmentarische Bildwelt.

Die Fotoserie „STAUB/DUST“ von Michaela Schwarz ist ein Rundgang durch das Haus ihrer Kindheit, das sie 17 Jahre nicht betreten hatte. Die Gegenstände in diesem Haus standen, lagen an den gleichen Orten, nichts war verändert oder umgestellt worden, nur Staub hatte sich auf die Gegenstände gelegt.

Was treibt uns an? Wonach sehnen wir uns und warum? Der 18-minütige Kurzfilm „Road“ von Alexandru Mihai Budes ist eine allegorische Repräsentation eines Weges, der allen vertraut ist, sich aber dennoch der Universalität verweigert. Gezeigt wird eine persönliche Sichtweise, eine Option, eine Wegabzweigung von vielen. Ein Wanderer bereist den Weg menschlicher Emotionen, auf und ab, in einer Welt voller Bedeutung und Symbole. Je höher der Aufstieg, desto tiefer kann der Fall sein.

Anton Schön und Alexander Endrullat verbindet das Studium der bildenden Künste in Dresden. Seit 2018 arbeiten sie neben ihrer eigenständigen künstlerischen Arbeit auch zusammen an Malereien. Ihre gemeinsamen Werke tragen die eigenwillige Handschrift beider Künstler. Schöns Stil ist meist altmeisterlich figürlich. Endrullat hingegen arbeitet mit Schrift und Witz. Basis der Zusammenarbeit ist das Vertrauen für einen offenen Umformungsprozess durch die künstlerische Sprache des anderen.