leipzig[is]calling - Trans-urbane Kunstgeschichten kuratiert von anne simone krüger vom 30.07.2015 öffnungszeiten: samstag bis dienstag finissage am 23.08.2015 von 11-16:00 mit brunch
teilnehmende künstler ::: christina baumann :
leipzig[is]calling lautet der Titel der aktuellen Ausstellung in der xpon-art gallery. Die Reminiszenz an den Song von The Clash ist dabei durchaus Programm: die Ausstellung fängt das Lebensgefühl und den Puls der Kunstszene Leipzigs ein und präsentiert sie dem Hamburger Publikum. Ziel ist es, mit der Einladung der Leipziger Künstler den Austausch und die Kommunikation zwischen den Künstlern und dem interessierten Publikum der verschiedenen Städte anzuregen und zu stärken und dadurch trans-urbane Kunstgeschichten zu generieren. 12 Künstler wurden aus den Bewerbungen ausgewählt, welche auf den Open Call eingingen, den die Kuratorin nach Leipzig schickte. Das Spektrum der gezeigten Künstler reicht dabei von bereits etablierten Namen bis hin zu Newcomern, von ehemaligen Meisterschülern von Neo Rauch über Studenten von Heribert C. Ottersbach bis hin zu erst nach dem Studium Zugezogenen, die sich dennoch aufs Tiefste mit der Stadt Leipzig und ihren Einflüssen identifizieren. In unterschiedlichsten Medien und künstlerischen Ansätzen zeichnen sie ein lebendiges Bild des aktuellen Kunstgeschehens in Leipzig. In Malerei und Druckgraphik, Videokunst, Fotografie und Skulptur vermitteln die Arbeiten einen äußerst lebendigen Eindruck der Themen und Fragestellungen, mit denen sich die Künstler befassen. So vielfältig wie die Medien sind auch die formalen Mittel. Christina Baumann bedient sich abstrakter, vielschichtiger Malerei mit teils figurativen Elementen. Marc Dettmann hingegen hält in realistischer Malweise seine Eindrücke der urbanen Räume Leipzigs fest - er gewährt dem Betrachter Einblick in alte Fabrikhallen, auf verlassene Bahngleise oder leere Plätze. Florian Hesselbart wiederum gelingt es auf beeindruckende Weise zu zeigen, wie zeitlos und progressiv das Medium der Grafik nach wie vor sein kann. Gabriela Kobus führt in ihrer Malerei Urbanität in neue Dimensionen: sie reduziert gewachsene und ungeplante Siedlungen auf ihre Grundstrukturen und rückt so die städtischen „Zwischenräume“ in den Fokus. Mandy Kunzes surreale, fast märchenhaft anmutende Szenen leben von ihrer Farbigkeit. Diese Poesie ergänzt Anna Lauenstein in ihrer Video- Arbeit um die Komponente der Sehnsucht und Melancholie. Markus Liehr schafft malerische Collagen, in denen er visuell den Lifestyle einer Generation übersetzt, die von einer „Enjoy-yourself“- Einstellung geprägt ist. Carmen Loch gewährt dem Betrachter mit ihren Fotografien Einblick in Leipziger Wohnsituationen, wobei ihre „Rückenräume“ gerade in Hamburg unwillkürlich Assoziationen an den „Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich entstehen lassen. Anita Mikas überrascht mit ihrer Schwarztonmalerei - in ihren Bildern spiegelt sie die Emotionen unglücklich Verliebter auf einmalige Art und Weise wider. Inka Perl schafft Objekte mit surrealem und ironischem Charakter. Sophie Stephan zeigt in ihrer konzeptuellen Videoarbeit die Beschleunigung der Gesellschaft und die mediale Informationsflut auf, die in Lydia Wahrigs gestischer Malerei, die mit Anspielungen und Zitaten aus der Konsumwelt gespickt ist, eine neue Ebene an Intertextualität erfährt. „Leipzig [is] calling“ bildet den Auftakt einer Ausstellungsreihe, die zukünftig in regelmäßigen Abständen Künstler aus anderen Städten nach Hamburg einladen wird.
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